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Über Grenzen, oder: der Zerfall der inneren Mauer.

Dinge, die man zum ersten Mal tut, fühlen sich immer etwas komisch an. Dinge, die man nach sehr langer Zeit wieder zum ersten Mal tut, noch mehr. Über ein Jahr habe ich keinen Blogpost mehr verfasst, keine persönlichen Gedanken mehr in Worte verkleidet und Euch auch nicht an den Irrungen & Wirrungen meines Innenlebens teilhaben lassen. Warum? Das weiß ich selber nicht. So oft hatte ich Ideen, Inspirationen oder Textstücke im Kopf, so oft fing ich an zu schreiben … und genau so oft hörte ich nach ein paar Sätzen wieder auf, weil es einfach nicht mehr ging. Die Ideen waren weg, nahmen die Inspiration mit und alle Textstücke verflüchtigten sich genauso schnell, wie sie gekommen waren. Und nichts hätte ich schwerer übers Herz gebracht, als einen Text zu veröffentlichen hinter dem ich nicht zu 100% mit Herz und Seele stehen kann und will. Ob ich diesen Post veröffentlichen werde, weiß ich jetzt noch nicht. Ich lasse es auf mich zukommen. Mein Kopf ist voll. Zu voll. Viel zu voll, um irgendetwas sinnvolles zu schreiben …

Wellenbrecher.

Und dann ist er einfach wieder da. Dieser Song, der Eine. Wohl- und Übeltäter zugleich, der mich, meinen Kopf, mein Herz, ach … einfach die ganze Bagage bei den Händen nimmt und auf seine Reise entführt. Weit über die starren Grenzen der gewohnten Realität hinaus. Ziellos, planlos, ganz weit weg. Kopflos und glücklich ins Nirgendwo der Welt. Ton für Ton schraubt er sich durch meine Ohren, in Gehirnwindungen, beglückt Synapsen und hechtet mit einem perfekten Kopfsprung, mitten in die Erinnerungen. Anfangs nur leicht, schlägt er immer größere Wellen, bereit und sich dessen völlig bewusst, für einen kurzen Moment alles zu überfluten. Musik ist eine Zeitmaschine und ich bin ihr Kerosin. Ohne mich wären ihre Mühen umsonst, ohne sie wäre ich nichts. Ich schließe die Augen und lasse mich tragen. Sitze. Am Meer. Im muschelübersäten Sand. Auf dem kleinen, morschen Steg. Im Garten meiner Eltern. Auf dem Badfensterbrett meiner ersten eigenen Wohnung. Laufe. Durch die Wälder der Heimat. Felder hinterm Haus. Straßen der Herzstadt. Alte Wege in neuen Schuhen. Unsere Gedankengänge entlang. Liege. Im Gras am …

Abschiedsjedöns..<3.

Es ist wieder soweit. 2 Jahre..als hätte ich es geahnt. Als ob es mich nie länger irgendwo hält, als 2 Jahre. Als ob meine innere Uhr nach genau dieser Zeit wieder neu eingestellt werden muss..auf einen neuen Ort und ein neues Ich. Wie dem auch sei…nicht mehr lange und ich werde auch Berlin wieder verlassen, die Stadt, die mehr „vorübergehende Bleibe“ als je ein Zuhause für mich war. Und auch wenn jetzt ein Raunen durch die Menge der Berlin-Fans geht und Gedanken wie: „wie kann sie nur nicht dort leben wollen, was stimmt mit ihr nicht..?“ in deren Köpfen wachsen…dieses „nicht-dort-leben-wollen“..ja, ich kann es sehr gut. Weil ich wirklich einmal einem Klischee-Poesiealbumspruch gerecht werden will(!) und meinem Herzen folge. Dorthin, wo es mit mir teilweise aufwuchs, wo es sich immer mehr als wohl und vor allem wirklich heimisch gefühlt hat. In die Stadt der Schiffe, der Möwen, dem weltbesten Astra-Bier, des Mannes und der Liebe..und vor allem, in die Stadt meines Herzens: Hamburg. Ich bin in den letzten 4 Jahren, 3x umgezogen..doch dieses mal fühlt …

Spiegel.

Wenn es Nacht wird, wirst du bunt. Während der dunkle Mantel noch dabei ist, sich über die Welt zu legen, schlüpfst du in dein schillernstes Gewand, knippst deine Lichter an und lässt das 1000Volt-Lächeln erstrahlen. So hell, so gleißend… alle Makel einfach ausgeblendet. Dein Herz wacht auf, pulsiert und fängt die Menschen in seinem Rhythmus, reißt sie mit. Du bist der Star. Du bist die Diva. Der Vorhand hebt sich, deine Show beginnt. Seit du denken kannst, ist es so.. doch keine Nacht ist wie die andere, von himmelhoch jauchzend bis zum Tode betrübt.. eine Achterbahnfahrt durch deine funkelnde Welt. Du bist kein Gast. Du bist die Party. Doch wer dich schon länger kennt, weiß um deine echten Farben, deine Eskapaden, deinen Wandel..und um deinen Morgen. Wie eine Theatermaske trägst du zwei Gesichter, das eine lachend und strahlend schön, das andere traurig..und einfach echt. Was dich bewegt, mach dich kaputt. Was dich erhält, lässt dich zerfallen. Du findest keine Ruhe, weil niemand dich lässt. Weil jeder alles verlangt, nicht nur 100, sonder 110%. Das perfekte …

Frei.

Und plötzlich ging alles ganz schnell. Obwohl schon seit meinem Umzug nach Berlin die Mails diverser Immoscouts täglich mein Postfach vollknallten, habe ich die meisten davon nie geöffnet. Weil es nicht nötig war. Weil alles passte und gut lief. Dachte ich. Anfangs. Da es aber manchmal Ultimaten gibt, die man sich nicht selber setzt, sondern denen man sich fügen „muss“, blieb mir in den letzten Wochen nichts anderes übrig, als jeden Tag Stunden damit zu verbringen, Wohnungsinserate zu durchforsten. Fast jedes zweite wurde auf die Merkliste gesetzt, nur um es dann am Tag darauf (nach dem Infogespräch mit dem Anbieter und dem WIRKLICHEN Mietpreis) wieder von der Liste zu kicken. Ein Graus, vor allem weil dadurch meine absolute „NO WAY!“-Vorstellung, nämlich übergangsweise wirklich wieder zu meinen Eltern ziehen zu müssen, irgendwie doch immer näher rückte….. . Doch dann…eine DM bei Twitter, eine Nachmietersuche, ein paar Mails und ein Besichtigungstermin später, war die Sache geritzt. Und meine Suche, das Irren und Wirren, endlich vorbei. So holterdipolter der Umzug auch war..so hart der Boden (auf dem ich …