Monate: September 2010

Bring mich nach Hause.

Ein Pfiff. Ein kurzes Rucken. Und der Zug rollt.. Wie war das noch bei Kettcar? „..ein drittel Heizöl, zwei drittel Benzin..und dies ist nur nichts. Und ein Kuss. Und ein Zug nach Berlin… .“ Genau dorthin geht es jetzt wieder. Obwohl mein ipod mich wieder mit akkuleistungstechnischer Missachtung straft, habe ich den Song doch ganz klar im Kopf. Doch nicht lange, denn den Kampf gegen mein derzeitiges Herz-, & Seelenlied hat er schon verloren…und blendet sich deshalb immer leiser werdend aus meinen Gedanken. Schon lange hat mich kein Text, keine Melodie, keine so wunderbare Kombination aus beidem so ergriffen, gepackt…und aufgewühlt, wie dieses. Beim Hören melden sich meine alle Zellen meines Körpers, die Nackenhaare geben Standing Ovations, meine Gedanken fahren Achterbahn und ich muss hart mit mir kämpfen, um die Tränen zu unterdrücken, die mir dabei in die Augen schießen. Dieser Song berührt Regionen meiner Seele, die lange schon nicht mehr betreten wurden. Dunkle Flecken die, aus Gründen, ihr Dasein im Schatten fristen, werden nun von allen Seiten bestrahlt. Lichter aus Tönen. Flutlichter. Keine Fluchtlichter. …

Papierflugzeuge.

Öffne dein Fenster… . Frag nicht warum, tu es einfach. Atme tief durch…spürst du die Spannung in der Luft, kannst du sie fühlen? Riechst du das Wage, das Ungewisse…das Abenteuer…? Ein Sturm kommt auf…millionen Moleküle sammeln & bündeln sich zu einer Armee, einem Wall aus Wolken. So fest, dass sie Mauern einreißen könnten, leicht wie ein Kartenhaus. Strecke deine Arme aus dem Fenster, halte sie in den Wind…und wenn die ersten Regentropfen fallen & deine Haut benetzen, zieh sie nicht zurück. Genieße den wohligen Schauer, der deinen Körper durchfährt..von der Zehenspitze bis zu den Haarwurzeln, wie ein kleiner Blitz. Du bist wie elektrisiert, deine Sinne schärfen sich und das Blut rauscht nur so durch deine Adern. Ball deine Fäuste und zeig deine Stärke..öffne sie wieder und lass dich berühren. Stell dich in den Sturm, versuch dich zu halten… . Stell dich gegen den Sturm, beharrlich wie ein Fels. Alles äußere prallt an dir ab, du ruhst in dir. Nichts kann dich umwerfen, nichts erschüttern. Die Naturgewalt zeigt sich dir in ihrer schönsten, rauhesten und wildesten …

Mosaik.

„..auf der straße tobt der regen, in seinem wagen die musik. er fährt noch einmal durch die gegend..in der sein herz begraben liegt….“ (Olli Schulz und der Hund Marie – „Rückspiegel“) Mitten ins Schwarze. Voll auf die 12. Dieses Song-zitat trifft zur Zeit mein Herz wohl mehr, als alles andere. Mein Umzug ist seit einer Woche endlich vorbei, ich habe nun (oh ja, jetzt werde ich dieses Zitat missbrauchen..) mehr als „einen Koffer in Berlin“..und alles ist neu. So neu, dass ich schon gar nicht mehr in der Stadt bin, sondern der Wind mich wieder rausgefegt hat. Aber nicht aus Angst und auch nicht für lange. Ich bin bei meinen Eltern..in der wahren Heimat. „Home is where your heart is“, oder? Nun, dann gleicht mein Herz in den letzten Monaten wohl mehr einem Mosaik, als einem Puzzle. Es ist nie komplett, nie vollständig. Ein Puzzle beendet man, in dem man das letzte Teil hinzufügt, sich über das fertige Bild freut (nachdem man das Fluchen, die Schimpftiraden und vielleicht auch die etlichen zwischenzeitlichen Zerstörungsversuche liebevoll beiseite …