Herz, Liebling, Wunder
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Etwas Großes.

„Du glaubst, Du stehst alleine,
doch das stimmt so nicht.
Hier hast Du dich geirrt…“

Etwas großes steht vor deiner Tür.
Die Tür, die in deinen Augen ein Mauseloch ist. Für alle anderen ist sie ein Tor.
Groß, imposant..und mit weiten Flügeltüren, die das schönste deiner selbst preisgeben.
Würden sie sich öffnen. Würdest Du sie öffnen.
Du hast Angst, nichts könnte hindurch wollen…und wenn doch, dass es nicht passt.
Sich bei dem Versuch etwas abbricht, zusammenstaucht, sich verbiegt…und am Ende nicht mehr das ist, was Du dachtest zu sehen.
Und deshalb machst Du den Schritt, den Du auf deine Tür zugegangen bist wieder zurück..dann noch einen..und lässt sie verschlossen.

Du bleibst zurück in deiner kleinen Welt, geschaffen aus Gewohnheit, Routine und Angst.
Einst war die Sehnsucht deine Mitbewohnerin, doch irgendwann konntest Du sie nicht mehr ertragen. Nicht etwa, weil sie unordentlich, unzuverlässig oder gar schlampig war. Nein, im Gegenteil.
Nie gab es jemanden, der dich so gut kannte, dich immer wieder daran erinnerte wer Du eigentlich bist und sein willst. Niemanden, der je so ehrlich, aber behutsam seine sanften Finger auf deine größten Wunden legte.
Sie war immer da. Ob du es wolltest oder nicht. Sie hat sich nie aufgedrängt, Du allein konntest entscheiden, wieviel Zeit Du ihr schenkst.
Doch irgendwann war sie dir zu lästig, zu einnehmend…zu wahr.
Noch ehe sie sich versah, hattest Du bereits ihre Koffer gepackt und für dich entschieden, ein Leben allein zu führen. Ohne deine Sehnsucht. Ohne das, was dich immer ausmachte.

Sie nahm es hin, hat nicht gestritten oder sich gegen dich aufgelehnt…weil sie genau wusste, dass Du sie doch eigentlich brauchst. Sie gab dir Zeit und ging ruhig, ohne Chaos oder eine Spur zu hinterlassen.

Nur in deine Tür hat sie vor ihrem Verschwinden einen Spion eingebaut.
Eine Verbindung zu der Welt außerhalb deiner eigenen.
Eine kleine Flucht nach draußen..ein Fernglas für dein Herz.

Jeden Tag stehst du vor ihm, schaust hindurch und beobachtest alles. Stundenlang. Du wagst es nicht einmal laut zu atmen, aus Angst, jemand könnte dich von draußen hören. Und erkennen, dass es hinter dieser Tür doch Leben gibt. Und ein Herz, dass so laut schlägt, als würde es jeden Moment aus deiner Brust springen.

Etwas Großes steht vor deiner Tür.
Deine Augen haben es gesehen.
Dein Herz hat es erkannt.
Dein Bauch sagt, dass es passt.

Zögernd tastet sich deine Hand nach vorn und liegt schon auf dem Schlüssel.
Niemand wird ihn für dich drehen, es gibt kein „Simsalabim“ oder „Sesam, öffne dich!“…

Also worauf wartest Du…?

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